Es ist nie zu spät für ein glückliches Arbeitsleben
Die psychologischen Grundbedürfnisse (auch als Wachstumsbedürfnisse bezeichnet) sind:
1. Autonomie
2. Kompetenz
3. soziale Beziehungen, Bindung und Verbindung zu einem oder mehrerer Menschen
Wenn diese 3 Bedürfnisse erfüllt sind, steht einem glücklichen Arbeitsleben nichts im Weg und wir können berufliche Erfüllung finden.
1. Autonomie
Autonomie ist das Gegenteil von Fremdbestimmung. Ich kann mich entscheiden und kann im Einklang mit meinen Werten leben und handeln. Werte sind Prinzipien (ein innerer Kompass), was mir in meinem Leben wichtig ist, wonach ich handle, was meine Herangehensweise leitet. Je fremdbestimmter ich beispielsweise auf der Arbeit bin – durch Gesetze, Zielvereinbarungen, Prozesse, Richtlinien – je stärker fühle ich mich als Marionette, bei der jemand anderes die Strippen zieht, damit ich ins Tun komme. Fremdbestimmung beinhaltet immer Aspekte, die zu einem Burnout führen können. Selbstbestimmt zu entscheiden ist aber nicht Anarchie. Ich kann mich auch entscheiden, dem anderen zuliebe etwas zu tun.
Autonomie bedeutet, keinem Druck ausgesetzt zu sein und Wahlfreiheit zu haben. Habe ich keine Entscheidungsgewalt bin ich komplett abhängig. Autonomie heißt auch, zu entscheiden was ich tue, welchen Weg ich gehen will und ob ich mit den Konsequenzen (finanziell, emotional, spirituell) leben kann. Wenn ich, da wo ich bin, so sein kann wie ich bin, zeigt das, wie autonom ich lebe.
2. Kompetenz
Kompetenz ist das Gegenteil von Hilflosigkeit. Es ist wichtig, sich in Lebensbereichen, die uns wichtig sind, als kompetent zu erleben. Wir brauchen nicht Superman zu sein – die Häufigkeit macht es aus. Wir erleben unsere Stärken und sind uns unserer Stärken auch bewusst. Wir bemerken unsere Stärken selber. Von außen brauchen wir niemanden, der uns darauf hinweist. Deshalb ist es unglaublich wichtig, einen Platz im Berufsleben zu finden, wo ich mein Wissen und meine Stärken einbringen kann. Zu den Stärken gehört bspw. auch Humor und emotionale Intelligenz. Kompetenz hat viel mit Selbstwirksamkeit zu tun. Ich spüre da was, es fruchtet, meine Handlung hat einen Effekt.
3. Beziehungen
Ich erlebe mich vertrauensvoll im Kontakt mit einer oder mehreren Menschen. Ich lasse Nähe und Vertrauen zu. Ich habe die Sicherheit, mich in der Beziehung (zu einer oder mehreren Menschen) sicher zu fühlen.
Es ist egal, wohin man in den Urlaub fährt, es kommt darauf an, mit wem man in den Urlaub fährt. Beziehung bedeutet, andere Menschen einem nahekommen zu lassen und selbst auf andere Menschen zugehen und ihnen nahezukommen.
Für positive Beziehungen zu Menschen sind 2 Faktoren entscheidend:
Sicherheit
Ich fühle mich in der Beziehung sicher und habe nicht das Gefühl, dass im nächsten Moment etwas völlig Unerwartetes passiert.
Verbundenheit
Wir wollen Wärme, Akzeptanz, Zugehörigkeit, Verständnis, angenommen sein, so wie man ist. In der Arbeitswelt wollen wir dann Teil eines Teams sein, wenn wir uns aufgehoben fühlen. Wir wollen zur richtigen Zeit am richtigen Platz sein.
Alles was Distanz zwischen Menschen schafft, verhindert Verbindung.
Eine Übung aus der positiven Psychologie
1.
Wählen Sie einen Lebensbereich aus:
Privat, Beruflich, Freundschaft, Gesundheit, Ich-Zeit (Zeit mit mir selber)
2.
Stellen Sie sich vor, sie haben eine Schüssel mit Wasser.
Welchen Wasser-Füllstand erleben Sie für den unter 1 ausgewählten Lebensbereich? Jedes Wachstumsbedürfnis wird mit Wasser in der Schüssel dargestellt – je mehr, desto besser.
Wie hoch ist der Pegelstand des Wassers in der Schüssel für:
Autonomie, Kompetenz und Beziehung?
3.
Was zieht Wasser ab? Was ist das für ein Sprung in der Schüssel, wo Wasser rausläuft?
Wie kann der Wasserpegel wieder ansteigen?
Wie sorge ich für das Nachfüllen? Welche großen und kleinen Momente tun gut und lassen den Pegelstand ansteigen? Alles, was mein Bedürfnis nach Autonomie, Kompetenz und Beziehung befriedigt, ist geeignet, den Pegel ansteigen zu lassen.